Welche Vorteile bietet Strip-Till in Raps?

Auf schweren Böden kann die konventionelle Saatbettbereitung für die Rapsaussaat sehr aufwändig sein. Oftmals werden mehrere Bearbeitungsgänge benötigt. Das Strip-Till Verfahren ermöglicht in einer Überfahrt ein fertiges Saatbeet herzustellen, den Boden tief zu lockern und die Bodenbearbeitung mit der Unterfußdüngung zu kombinieren. Die Streifenbearbeitung vermeidet die Vermischung von Stroh und Rapssamen, da auf dem Feld räumlich getrennte Bereiche geschaffen werden: Strohfreie, gelockerte Streifen, in die der Raps gesät wird und der Bereich zwischen den Reihen, der nur flach bearbeitet wird. Erntereste und die Stoppeln der Vorfrucht werden bei der Lockerung durch Zinken und/oder Strohräumer aus der späteren Reihe geräumt und verbleiben als Mulchschicht im weitgehend unbearbeiteten Bereich zwischen den Reihen. Die gelockerten Reihen sind somit weitgehend frei von Ernteresten und bieten den Rapssamen gute Keimbedingungen.

Fazit: Das Strip-Till Verfahren schafft durch die strohfreie Saatreihen optimale Keimbedingungen!

Wie kann das Strip-Till Verfahren im Raps umgesetzt werden?

Streifenbearbeitung für Raps beginnt schon mit der Ernte der Vorkultur (z.B. Wintergerste oder Winterweizen). Der Mähdrescherfahrer und die Getreideabfahrer haben ein großes Augenmerk auf die Befahrbarkeit des Bodens zu legen (Spuren vermeiden!), außerdem sollte das Stroh gut gehäckselt und verteilt sein. Da die Zeitspanne zwischen Getreideernte und Rapsaussaat sehr kurz ist, sollte unmittelbar nach der Getreideernte eine sehr flache Stoppelbearbeitung folgen, um Mäusebesatz vorzubeugen. Die Streifenbearbeitung kann mit der Saat oder/und mit einer Tiefendüngung kombiniert werden, oder in einem absätzigen Verfahren die Streifenbearbeitung von der Aussaat entkoppelt erledigt werden. Das kombinierte Verfahren ist nach den bisherigen Erfahrungen vor allem auf leichten schüttfähigen Standorten mit Tongehalten von bis zu 10 % geeignet, während das absätzige Verfahren auch für Raps auf mittleren und schweren Standorten Vorteile bringt (kurzzeitige Abtrocknung zwischen Bearbeitung und Saat).

Fazit: Bereits bei der Ernte der Vorkultur müssen die Befahrbarkeit und die Strohverteilung besonders beachtet werden.

Welche Herausforderungen gibt es?

Durch die meist weiten Reihenabstände der klassischen Strip-Till Geräte (ab 45 cm) muss die Saatstärke bei der Rapsaussaat angepasst werden. Die Aussaat erfolgt deshalb meist mit Einzelkorntechnik und einer reduzierten Saatmenge (ca. 20 Körner/m²). Zusätzlich erfolgt eine Anpassung der Geräte auf einen Saatreihenabstand zwischen 35 und 50 cm.

Die Streifenqualität ist von großer Bedeutung, da sie großen Einfluss auf die Jugendentwicklung hat. Schadverdichtungen sollten vermieden werden, um die Bearbeitungsintensität gering halten zu können. Für eine optimale Keimung müssen die bearbeiteten Streifen frei von Stroh sein. Nur so kann sich der Boden schneller Erwärmen und die Keimung vorantreiben.

Fazit: Die Saatstärke muss angepasst werden!

Das Strip-Till Verfahren bei Raps